Schnuffel ist sooo müde

Schnuffel ist sooo müde
Der kleine Schnuffel hat heute einen ganz besonderen Tag erlebt. Schon am frühen Morgen ist er mit Marie und Papa in den großen Park gegangen, wo die Vögel ihre Frühlingslieder sangen. Er ist über Wiesen getollt, hat Stöckchen gefangen und mit dem freundlichen Labrador vom Nachbarhaus gespielt.
Später haben sie sogar ein Picknick gemacht, und Schnuffel durfte an Maries Käsebrot schnuppern. Dann sind sie am Teich entlang spaziert, wo die Enten lustig schnatterten. Drei vorwitzige Katzen hat er auch noch gesehen und ist ihnen nachgerannt, aber die waren natürlich viel zu schnell.
Jetzt, wo die Nachmittagssonne warm durchs Fenster scheint, liegt Schnuffel zwischen den vielen bunten Kissen auf dem großen Sofa und gähnt so herzhaft, dass seine rosa Zunge sich einrollt.
"Ich bin sooo müüüde", murmelt er verschlafen und reibt seine feuchte Schnauze am weichen, blauen Samtkissen. Das ist sein allerliebstes Kissen, weil es nach Maries Gutenachtgeschichten duftet.
Die Kissen um ihn herum sind wie eine kuschelige, sichere Höhle. Da ist das große rote mit den romantischen Blümchen darauf, das braune, das immer noch ein bisschen nach Papas Lieblingspullover riecht, und die beiden hellblauen mit den goldenen Sternen, die im Sonnenlicht funkeln wie kleine Schätze. An der Seite liegt noch das gelbe Kissen mit den verschnörkelten Mustern, das Mama aus Omas alter Gardine genäht hat.
Seine Pfoten sind ganz schwer vom vielen Rennen und Spielen. Die weichen Ballen kribbeln noch ein bisschen von dem kühlen Gras im Park. Seine Augen fallen immer wieder zu, aber er will noch ein bisschen wach bleiben und den schönen Tag genießen. Doch die Kissen sind so flauschig, und aus der Küche weht der verlockende Duft von Mamas frisch gebackenen Honigkeksen herüber.
"Vielleicht", denkt Schnuffel und blinzelt müde, "mache ich nur ganz kurz die Augen zu. Nur für einen winzig kleinen Moment."
Er schiebt seine Nase tief in das blaue Kissen und legt seine seidigen Ohren zurück. Um ihn herum rascheln die Kissenbezüge leise wie ein Schlaflied, wenn er sich bewegt. Ein warmer Sonnenstrahl tanzt durch die Gardinen und kitzelt sein goldbraunes Fell. Der sanfte Frühlingswind trägt das ferne Vogelgezwitscher durchs gekippte Fenster.
Schnuffel träumt schon von morgigen Abenteuern, während seine Pfoten manchmal zucken, als würde er im Traum noch über die Wiese rennen. Seine Schnurrhaare zittern leicht, und wer ganz genau hinhört, kann ein ganz leises, zufriedenes Schnarchen hören. So schläft er selig zwischen seinen Kissenbergen, bis Marie von der Schule nach Hause kommt und sich zu ihm kuschelt.