In einer Welt, wo Bären normalerweise in ihren gemütlichen Höhlen leben, war Robin anders. Er trug immer seinen blauen Rucksack und träumte davon, die höchsten Berge zu erklimmen. Die anderen Bären schüttelten oft ihre Köpfe und murmelten: "Ein Bär gehört in den Wald, nicht auf die Berge."

Aber Robin ließ sich nicht entmutigen. "Irgendwo dort oben", sagte er sich jeden Abend, "warten die Sterne darauf, dass ich sie besuche."

Eines Nachts, als der Vollmond besonders hell schien, packte Robin seinen Rucksack. Er füllte ihn mit Honigbroten, einer warmen Decke und seiner liebsten Taschenlampe. "Heute ist der Tag", flüsterte er aufgeregt.

Der Weg zum Berg war lang und nicht immer einfach. Robin watete durch einen plätschernden Bach, kletterte über moosbedeckte Felsen und bahnte sich seinen Weg durch dichte Tannenwälder. Manchmal wurde ihm mulmig, besonders wenn der Wind in den Bäumen rauschte und unheimliche Schatten warf.

"Ein Sternenwanderer hat keine Angst", ermutigte er sich selbst.

Je höher er stieg, desto kälter wurde es. Aber auch die Sterne kamen näher. Sie funkelten so hell, dass sie den Weg vor ihm erhellten. Als Robin endlich den Gipfel erreichte, stockte ihm der Atem.

Über ihm erstreckte sich ein Meer aus Sternen, so nah, dass er glaubte, sie mit seinen Tatzen berühren zu können. Der Schnee auf den Berggipfeln glitzerte im Mondlicht wie tausend Diamanten.

"Willkommen, kleiner Sternenwanderer", schien der Nachthimmel zu flüstern.

Robin setzte sich auf einen Felsen, wickelte sich in seine Decke und holte ein Honigbrot heraus. Während er in den Himmel schaute, begannen die Sterne, ihre Geschichten zu erzählen. Sie berichteten von fernen Galaxien, von tanzenden Kometen und von anderen mutigen Träumern, die wie Robin den Weg zu ihnen gefunden hatten.

"Ihr seid ja wie ich", sagte Robin lächelnd. "Auch ihr wandert jede Nacht über den Himmel und sucht nach Abenteuern."

Die Sterne zwinkerten zustimmend, und Ben fühlte eine tiefe Freude in seinem Herzen. Er hatte seinen Platz gefunden, hier oben zwischen Himmel und Erde.

Als der Morgen dämmerte, packte Robin seinen Rucksack und machte sich auf den Rückweg. Aber er wusste: Dies war nur der Beginn seiner Abenteuer als Sternenwanderer. Von nun an würde er jede klare Nacht zu seinen leuchtenden Freunden zurückkehren, um neue Geschichten zu hören und seine eigenen zu erzählen.

Und wenn andere Bären ihn fragten, warum er immer wieder den Berg hinaufstieg, lächelte er nur und sagte: "Weil dort oben die Sterne auf mich warten."