In einem gemütlichen Häuschen am Waldrand lebt Minka, eine kleine getigerte Katze mit einem besonderen Geheimnis: Sie ist eine echte Zauberkatze! Ihr rotes Kleid hat magische Taschen voller Sternenstaub, und ihr spitzer Hut sitzt immer ein bisschen schief auf ihrem Kopf, weil ihre Ohren so neugierig in alle Richtungen lauschen.

"Heute wird eine wunderbare Nacht!", schnurrt Minka vergnügt, während sie sich vor ihrem Spiegel fertig macht. "Mein Zauberstab glitzert ja heute besonders schön!"

Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht und die ersten Sterne am Himmel funkeln, schlüpft Minka in ihr Zaubergewand. Mit flinken Pfoten bindet sie sich die goldenen Schnürsenkel ihrer Stiefel.

"Linker Stiefel, rechter Stiefel, alle beide fest verschnürt", singt sie ihr allabendliches Liedchen.

"Heute ist eine ganz besondere Nacht", schnurrt Minka aufgeregt und blickt zum Himmel. "Die Sterne tanzen ja schon wieder wild durcheinander!" Der Sternenhimmel über ihr glitzert wie ein Meer aus Diamanten. Sie hebt ihren Zauberstab und malt damit kleine Kreise in die Luft.

"Miau-Simsalabim, Sternenlicht, vergiss die kleine Minka nicht!", spricht sie ihren Lieblingszauberspruch. Goldene Funken tanzen um sie herum wie kleine, leuchtende Schmetterlinge.

Da hört sie ein leises Weinen. Ein kleiner Stern hat sich in einer dunklen Wolke verfangen.

"Keine Angst, kleines Sternchen", ruft Minka sanft. "Ich hole dich da raus!"

Mit geschickten Pfotenbewegungen befreit sie den Stern, der überglücklich zu strahlen beginnt.

"Danke, liebe Minka!", funkelt der Stern. "Du bist die beste Sternenhüterin der Welt!"

Plötzlich huscht etwas durch das Gebüsch. Ein kleiner Fuchs schaut verschüchtert hervor.

"Minka, ich finde meinen Weg nach Hause nicht", flüstert er ängstlich.

"Kein Problem, mein Kleiner", lächelt Minka und schwenkt ihren Zauberstab. "Sternenlichter, leuchtet hell, zeigt dem Fuchs den Weg ganz schnell!"

Auch die alte Eule Hedwig kommt vorbeigeflogen: "Minka, könntest du die Sterne ein bisschen heller machen? Meine Augen sind nicht mehr die besten."

"Aber natürlich, liebe Hedwig!", schnurrt Minka und lässt die Sterne noch stärker funkeln.

Sogar die frechen Mäuse piepsen aus ihren Verstecken: "Liebe Minka, wir finden unsere Vorräte nicht!"

"Na, ihr kleinen Schlawiner", kichert Minka, "hier habt ihr einen extra Sternenstrahl!"

Als die Nacht langsam dem Morgen weicht, gähnt Minka müde aber glücklich. "Was für eine zauberhafte Nacht", schnurrt sie zufrieden. "Alle Sterne leuchten, alle Tiere sind glücklich."

Mit einem letzten Schwung ihres Zauberstabes lässt sie noch ein paar goldene Funken regnen.

"Schlaft gut, ihr lieben Sterne", flüstert sie. "Und ihr auch, meine Waldfreunde!"

"Gute Nacht, Minka!", rufen die Sterne und Tiere im Chor.

Während sie zu ihrem Häuschen tapst, murmelt sie noch schläfrig: "Morgen ist ja auch noch eine Nacht... eine neue Nacht voller Magie und Abenteuer..."

Und wer in einer klaren Nacht ganz genau hinschaut, kann vielleicht eine kleine Katze in einem roten Kleid sehen, die mit ihrem leuchtenden Zauberstab zwischen den Sternen tanzt und leise vor sich hin schnurrt: "Miau-Simsalabim, wie schön es ist, eine Zauberkatze zu sein!"